GENCO Award 2017
Der FAIR-GENCO-Preis für Nachwuchswissenschaftler geht in diesem Jahr an Dr. Yoshiki Tanaka von der Universität Tokio. Dieser sogenannte „Young Scientist Award“ wird von der GSI Exotic Nuclei Community (GENCO) vergeben und ist mit 1.000 Euro dotiert. Die Verleihung durch den GENCO-Präsidenten Professor Dr. Christoph Scheidenberger und den Vizepräsidenten Professor Dr. Nasser Kalantar-Nayestanaki fand am Donnerstag, dem 2. März 2017, auf dem GENCO-Jahrestreffen im Rahmen eines Festkolloquiums bei FAIR und GSI statt. Des Weiteren zeichnete GENCO fünf renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem sogenannten „Membership Award“, d.h. der GENCO-Mitgliedschaft, aus. Die Preisträger wurden im Vorfeld von einem neunköpfigen, international besetzten Auswahlkomitee aus einer Vielzahl von Vorschlägen ausgesucht.
Dr. Tanaka hat in einem neuartigen Experiment am GSI-Fragmentseparator nach der Verbindung von Kohlenstoff-Atomkernen mit sogenannten Eta'-Mesonen gesucht. Die Existenz solcher gebundener Zustände ist theoretisch vorhergesagt, und seit vielen Jahren werden sie in verschiedenen Experimenten weltweit gesucht. Obwohl gebundene Zustände in Dr. Tanakas Experiment noch nicht beobachtet werden konnten, gelang es ihm durch die Ermittlung einer Obergrenze für den Wirkungsquerschnitt erstmalig, Aussagen über die Stärke der Wechselwirkung beider Teilchen und der dabei wirkenden Bindungskräfte zu treffen. Dieser Fortschritt, der auch dazu beiträgt, das theoretische Verständnis zu verbessern, gibt zielgerichtete Anhaltspunkte für die Auslegung von Detektoren und Experimenten zur weiterführenden Suche und wird somit in der Fachwelt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Entdeckung angesehen.
Die weiteren, mit dem GENCO Membership-Award ausgezeichneten Personen sind: Professor Dr. Maria Borge (Universität Madrid, Spanien) für ihre wichtigen Beiträge zum Verständnis exotischer Kernsysteme, besonders der Studien beta-verzögerter Teilchenemissionen; Professor Dr. Piet Van Duppen (Universität Löwen, Belgien) für die Entwicklung von Techniken zur Laser-Ionisierung für die Erzeugung und Nachbeschleunigung von radioaktiven Strahlen, weiterhin für Studien von Kernstruktur und -zerfällen, insbesondere der Untersuchung von Kernform-Koexistienz; Thomas Glasmacher (FRIB, USA) für die Untersuchung seltener Isotope mit neuen Experimentiertechniken unter Nutzung von Gamma-Strahlung, und für das Öffnen neuer Horizonte mittels Design und Konstruktion der FRIB-Beschleunigeranlage; Professor Dr. Hendrik Schatz (MSU/NSCL, USA) für herausragende Beiträge zum Verständnis der Nukleosynthese in stellaren Explosionen; Privat-Dozent Dr. Peter Thirolf (LMU München) für seine bemerkenswerten Ergebnisse in der Spektroskopie von stark deformierten Kernen, und für neue Anwendungen der lasergetriebenen Beschleunigung in der Kern- und Medizinphysik.