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Archiv | 2014 | KW:41 |Ausgabe: 41-2014 | 06.10. - 12.10.


Kurier - Mitteilungen von und für Mitarbeitende

Ausgabe: 41-2014 | 06.10. - 12.10.

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Nachruf

Herr Peter Moritz
ist am Freitag, dem 19. September 2014 im Alter von 59 Jahren verstorben.

Herr Moritz kam 1986 als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik zur GSI und arbeitete zunächst in der Strahldiagnosegruppe, dann ab 2001 in der HF-Gruppe (heute Abteilung PBRF). Der Beschleuniger-Bereich bei GSI hat Peter Moritz zahlreiche Beschleuniger- und Elektronikentwicklungen zu verdanken, die maßgeblich zum erfolgreichen Betrieb und zum Ausbau der Beschleunigeranlagen beitrugen und die nach wie vor unverzichtbar sind. Die wichtigsten aus einer großen Zahl seien hier beispielhaft genannt:

Zunächst war Peter Moritz verantwortlich für Entwicklung, Herstellung und Inbetriebnahme der (hauptsächlich analogen) Signalaufbereitungs-Elektronik für die Strahl-Positionssonden in der Startphase des SIS18 und später am ESR sowie für Konzeption, Aufbau und Betrieb des PC-gesteuerten Teststands zum Linearitäts-Mapping. In dieser Zeit war er darüber hinaus zuständig für Auswahl, Beschaffung, Betrieb und Rechner-Steuerung von Messgeräten der Strahldiagnose im HKR und den Labors, und er baute Elektronik zur Fernanwahl der ESR-Positionssonden im HKR. Gleichzeitig nahm er für einige Zeit am Schichtdienst der GSI-Beschleuniger teil, wo er sich praktische Kenntnisse des Beschleuniger-Betriebs aneignete, die er später für seine Entwicklungsarbeit nutzen konnte.

Die von Peter Moritz entwickelten Timing-Generatoren steuerten nicht nur die Auswerteelektronik der Sonden, sondern lieferten auch gleich noch präzise, zeit-justierbare Triggersignale für sämtliche Strahlkicker-Magnete.

Pick-Up-Sonden, Exciter sowie die zugehörigen HF-messtechnischen Geräte für die Schottky-Diagnose und zur Messung der Beam-Transfer-Funktion am SIS18 wurden ebenfalls von ihm maßgeblich mitgestaltet, erstmalig aufgebaut und erfolgreich in Betrieb genommen.

Er war technisch und beratend beteiligt an Untersuchungen zur Spill-Feinstruktur und zur Messung von Q-Wert und Chromatizität im SIS18. Die Mitarbeit an den Untersuchungen und der Inbetriebnahme der sogenannten Knock-Out-Strahlextraktion am SIS18 sowie das von ihm entwickelte Exciter-Gerät führten letztlich zum erfolgreichen Einsatz dieses neuen Verfahrens am HIT-Therapiebeschleuniger in Heidelberg.

In der bei GSI betriebenen Entwicklung von strahlungsharten, superschnellen CVD-Diamant-Detektoren für den Experimentierbereich hat er an entscheidender Stelle gewirkt. Peter Moritz leistete Pionierarbeit für das ganze Gebiet neuartiger CVD-Diamantmaterialien und ihrer Applikationen,  indem er - weltweit als erster - dedizierte rauscharme Ultra-Breitbandverstärker der neuen Generation entwickelte (berühmt als GSI’s Diamond Broadband Amplifiers, DBA), die in der Lage sind, die inhärent schwachen und gleichzeitig ultra-schnellen Signale der Diamantdetektoren in ihrer Originalform wiederzugeben und zu verstärken. Die Vielfalt und Qualität der Diamantdetektoren in Europäischen und internationalen Institutionen und Kollaborationen, denen Peter Moritz beratend zur Seite stand, wären ohne seine Beiträge bei Weitem nicht so schnell und so erfolgreich vorangetrieben worden.

Nicht zuletzt stellt das von Peter Moritz als Projektleiter vorangetriebene und maßgeblich konzeptionierte BuTiS-Timingsystem einen wichtigen Grundpfeiler für die präzise Geräteansteuerung des gesamten FAIR-Beschleunigerkomplexes dar.

Seine Expertise in diesen Bereichen, die auch hervorragende Kenntnisse der Messtechnik umfasste, war im Kollegenkreis unbestritten, und oftmals suchten Kollegen, bei GSI und auch international, für eigene technische Probleme Rat bei ihm.

Peter Moritz versuchte stets, technisch optimale Lösungen umzusetzen und trieb seine Projekte mit großem Engagement voran. Dabei legte er vor allem an sich selbst immer sehr hohe Maßstäbe an.

Mit großer Betroffenheit und Trauer haben wir die Nachricht von seinem Tod zur Kenntnis genommen. Sie traf uns völlig unerwartet, zumal er sich auf dem Wege der gesundheitlichen Besserung wähnte und sich positiv gestimmt gab.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Seinen Angehörigen gilt unser tiefes Mitgefühl.

Harald Klingbeil und Bernhard Zipfel (Primary Beams/Ring RF Systems),
Hansjörg Reeg und Marcus Schwickert (LINAC&Operations/Beam Instrumentation) sowie
Elèni Berdermann (HadronPhysics ADAMAS Kollaboration)
stellvertretend für alle Kollegen bei FAIR@GSI


Die aktuellen internen Stellenausschreibungen finden Sie auch unter www.gsi.de/jobsintern

Gruppe PER-PAD

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