Wir trauern um unseren langjährigen Kollegen

Dr. Fritz Nolden,

der am 28.12.2023 im Alter von 70 Jahren verstorben ist.

Fritz Nolden begann seine Tätigkeit bei GSI im Juli 1985 nach seinem Studium der Physik an der TU München und dem Abschluss seiner Diplomarbeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Paul Kienle.

Seine Arbeit bei GSI war in der Arbeitsgruppe von Bernhard Franzke auf Aspekte des geplanten Speicherrings ESR konzentriert. Zunächst beschäftigte er sich mit allgemeinen Fragen der Auslegung und des Designs des Speicherrings und damit zusammenhängenden strahldynamischen Aspekten. Bereits hier kam ihm seine Fähigkeit zur Bearbeitung theoretischer Probleme zugute, die eine große Rolle in seinem weiteren Werdegang spielte, und die, wie er immer gerne betonte, die größte Motivation und Grundlage seiner Tätigkeit war. Nachdem er in seinen ersten Jahren bei Aufbau und Inbetriebnahme des Speicherrings ESR intensiv mitgearbeitet hatte, fand er auch zunehmend Zeit sich mit der Theorie und dem praktischen Aufbau einer stochastischen Kühlung zu befassen. Dies führte 1995 zur Anfertigung seiner Doktorarbeit an der TU München zu theoretischen Aspekten eines stochastischen Kühlsystems am ESR. Die Inbetriebnahme dieses Systems verantwortete er im gleichen Jahr und ebenso den Betrieb und die Weiterentwicklung in den Folgejahren. Weiterhin bearbeitete er eine Vielzahl von Problemen, die beim Betrieb des Speicherrings ESR auftraten, sowohl theoretisch wie auch experimentell. Auch die Kolleginnen und Kollegen der Forschungsabteilungen schätzten seine Unterstützung in Rat und Tat bei der Planung und Durchführung von Experimenten am ESR.

Neben seiner fortwährenden Bereitschaft, den Betrieb des ESR in mitverantwortlicher Position zu gewährleisten, übernahm er auch zunehmend Aufgaben bei der Planung der Speicherringe für FAIR und insbesondere deren stochastischen Kühlsystemen. Viele Kriterien und Spezifikationen dieser Anlagen gehen auf seine theoretischen Arbeiten und planerischen Tätigkeiten zurück. 

Bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2017 unterstützte  er mit aller Fachkenntnis und großem Engagement den Betrieb des ESR. Danach kam er bis zu seinem Umzug in ein neues Domizil in Bayern noch regelmäßig zur GSI, um mit Kolleginnen und Kollegen aktuelle Fragen zu diskutieren und sie an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben zu lassen. Er war ein gesuchter Gesprächspartner, da er nicht nur seine Fachkenntnis in die Gespräche einbrachte, sondern seine Kommentare auch gerne mit feinem Humor würzte.

Seine fachlichen Beiträge wurden auch von vielen internationalen Kolleginnen und Kollegen geschätzt, für die er ein offener und kompetenter Partner im wissenschaftlichen Austausch war. Zu nennen ist hier ein langjähriger Austausch mit Kollegen des CERN und seine Beratungstätigkeit am IMP Lanzhou.

Wir trauern um einen Kollegen mit exzellenter Fachkenntnis, großem Interesse und Engagement bei seinen Aufgaben für GSI und FAIR, der stets eine freundliche Umgangsweise und große Offenheit für alle an ihn herangetragenen Probleme zeigte.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.