Herausragende Leistungen: Drei junge Forschende erhalten Christoph-Schmelzer-Preis
04.12.2024 |
Drei junge Forschende wurden in diesem Jahr mit dem Christoph-Schmelzer-Preis geehrt: Dr. Katrin Beatrix Schnürle von der Ludwig-Maximilian-Universität München und Dr. Yuri Simeonov von der Philipps-Universität Marburg erhielten den Preis als Würdigung für ihre Dissertationen, Annika Schlechter von der Universität Heidelberg für ihre Masterarbeit. Mit dem Preis würdigt der Verein zur Förderung der Tumortherapie mit schweren Ionen e.V. jährlich herausragende Master- und Promotionsarbeiten auf dem Gebiet der Tumortherapie mit Ionenstrahlen. Bei einer Festveranstaltung auf dem GSI-/FAIR-Campus in Darmstadt nahmen die Forschenden die Auszeichnung entgegen.
Das Grußwort sprach Professor Thomas Nilsson, der neue Wissenschaftliche Geschäftsführer von GSI und FAIR. Auch Dr. Hartmut Eickhoff, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins, begrüßte die Teilnehmenden. Den Festvortrag hielt Professor Sebastian Adeberg vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg zum Thema „Klinische Evidenz in der Partikeltherapie – Ergebnisse der Ionenstrahl-Therapie am Patienten“.
Dr. Katrin Beatrix Schnürle erhält den Preis für ihre Dissertation mit dem Titel „Integration Mode Proton Imaging with a CMOS Detector for a Small Animal Irradiation Platform”; sie hat Detektorsysteme für die Bildgebung mit Protonenstrahlen optimiert und entsprechende Analyseverfahren entwickelt. Ihre Entwicklungen ermöglichen die präklinische Anwendung der Protonenradiographie mit hoher Messgenauigkeit der wasseräquivalenten Schichtdicken und mit hoher räumlicher Auflösung.
Dr. Yuri Simeonov hat für seine Doktorarbeit mit dem Thema „Development, manufacturing and validation of patientspecific 3D range-modulators for the very fast irradiation of moving tumours in particle therapy” Reichweitenmodulatoren entwickelt und charakterisiert. Diese erlauben eine erhebliche Verkürzung der Bestrahlungszeit und ermöglichen beispielsweise Verbesserungen bei der Bestrahlung bewegter Tumore oder die Anwendung der sogenannten FLASH-Therapie, also die Bestrahlung mit ultrahohen Dosisraten.
Annika Schlechter wird für ihre Masterarbeit mit dem Titel „2.5D Imaging: Accessing 3D Information of a 2D Ion-beam Radiograph“ ausgezeichnet. Darin hat sie zum ersten Mal experimentell nachgewiesen, dass man aus zweidimensionalen Ionenstrahlradiographien mit klinisch relevanter Genauigkeit zusätzlich Informationen bezüglich der dritten Dimension, das heißt der Tiefe von Strukturen in Patienten, gewinnen kann.
Das Preisgeld für die Dissertationen beträgt jeweils 1500 Euro, für Masterarbeiten 750 Euro. Benannt ist die Auszeichnung nach Professor Christoph Schmelzer, dem Mitbegründer und ersten Wissenschaftlichen Geschäftsführer von GSI. Die Nachwuchsförderung auf dem Gebiet der Tumortherapie mit Ionenstrahlen hat inzwischen eine langjährige Kontinuität, bereits zum 26. Mal wurde der Preis nun vergeben. Die Themen der ausgezeichneten, wissenschaftlichen Arbeiten sind von grundlegender Bedeutung für die Weiterentwicklung der Ionenstrahltherapie und finden oftmals Einzug in die klinische Anwendung. (BP)
Weiterführende Informationen
Verein zur Förderung der Tumortherapie mit schweren Ionen e.V.