Trauer um Prof. Dr. Hans Joachim Specht: Ehemaliger Wissenschaftlicher Geschäftsführer von GSI verstorben

27.05.2024

Das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung trauert um seinen ehemaligen Wissenschaftlichen Geschäftsführer Prof. Dr. Hans Joachim Specht, der am 20. Mai 2024 im Alter von 87 Jahren in Heidelberg verstorben ist.

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Specht von 1992 bis 1999 wurde an der erweiterten GSI-Beschleunigeranlage UNILAC/SIS/ESR ein überaus reiches wissenschaftliches Programm mit zahlreichen Entdeckungen und Neuentwicklungen durchgeführt.

Professor Specht spielte auch eine wichtige Rolle bei der Etablierung der Tumortherapie mit Kohlenstoff-Ionenstrahlen, basierend auf einer engen Kooperation der GSI mit der Radiologischen Universitätsklinik und dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Nach erfolgreichen Pilotstudien bei GSI mit ca. 450 Patientenbestrahlungen beteiligte sich GSI in den Folgejahren auch am Bau der ersten Ionenstrahlklinik mit Kohlenstoff-Ionen in Europa, dem Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT.

Während seiner Amtszeit begann auch die Diskussion um die langfristige Zukunft der GSI, die schließlich in den Vorschlag für das internationale Forschungszentrum FAIR mündete.

Mit Professor Specht verliert die Kern- und Teilchenphysik nicht nur eine starke Führungspersönlichkeit, sondern zugleich einen international hochgeachteten Forscher und Universitätslehrer, der herausragende Beiträge auf vielen Gebieten der Kernphysik hinterlässt und eine führende Rolle im Schwerionenprogramm des CERN gespielt hat. Nicht zuletzt war er Mentor für zahlreiche Nachwuchstalente beim Aufbau ihrer eigenen wissenschaftlichen Laufbahn.

Die GSI blickt mit Dank und Respekt auf seine Amtszeit zurück und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. (JL)



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