GSI und FAIR leisten durch ihre Grundlagenforschung mit Schwerionen einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Struktur und Eigenschaften von Materie. Diese Forschung eröffnet neue Möglichkeiten in Bereichen der Kern- und Teilchenphysik, der Atomphysik, Plasmaphysik, Biophysik und Medizin und der Materialwissenschaft, die eine wesentliche Grundlage für künftige Innovationen darstellen und zur Lösung drängender gesellschaftlicher Fragen beitragen. Zur Erforschung der Materie stellen GSI und FAIR eine einzigartige Forschungsinfrastruktur nationalen und internationalen Wissenschaftler*innen zur Verfügung.

In der Forschung bei GSI und FAIR bilden Ethik und Regeln den grundlegenden Rahmen zur Sicherstellung einer guten wissenschaftlichen Praxis. GSI und FAIR orientieren sich bei der Erstellung eigener Leitlinien und Grundsätze unter anderem an den Leitlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft und setzen gezielte Maßnahmen zur Verhinderung von wissenschaftlichem Fehlverhalten um. 

Durch die gewonnenen Forschungsergebnisse und den Transfer dieser Erkenntnisse, Technik und Innovationen in die Industrie und Gesellschaft leisten beide Forschungsinstitute einen substanziellen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung gemäß der Sustainable Development Goals. Ein Beispiel hierfür ist das Digital Open Lab mit dem energieeffizienten Rechenzentrum Green IT Cube, was einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung leistet. Der Einsatz von Ionenstrahlen in der Krebstherapie oder auch die Anwendung von Nanotechnologien als Sensoren für Viren, wie z.B. SARS-CoV-2 Viren, stellen weitere Beispiele für einen Beitrag von GSI und FAIR zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen dar. Darüber hinaus engagieren sich GSI und FAIR aktiv für Open Science, um den offenen, transparenten und freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen zu fördern. Die Implementierung von Open Science-Praktiken stärkt die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch auf globaler Ebene.

Angesichts des hohen Energie- und Rohstoffverbrauchs der Forschungsgroßgeräte stehen GSI und FAIR nicht nur in der Verantwortung, Forschung für eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, sondern auch die Beschleunigeranlage selbst nachhaltiger zu bauen und zu betreiben. Dies beinhaltet Maßnahmen zur Energieeffizienz, den Einsatz von erneuerbarer Energie, die Minimierung von Ressourcenverbräuchen oder auch die nachhaltigere Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen bei GSI und FAIR.

Der innovative und energieeffiziente Green IT Cube ist eines der leistungsfähigsten wissenschaftlichen Rechenzentren der Welt. Er dient dazu, die benötigten Rechen- und Speicherkapazitäten für die zukünftige FAIR-Beschleunigeranlage auf nachhaltigere Weise zur Verfügung zu stellen.

Das Rechenzentrum hat einen würfelförmigen Aufbau mit den Maßen 27x30x22 Metern, sechs Etagen und ein angrenzendes Technikgebäude mit Kühltürmen. Die 3D-Topologie der Serverschränke im Rechenkomplex verkürzt die Wege der Verbindungsleitungen und ermöglicht dadurch sehr schnelle Datenzugriffe mit vielen Terabyte pro Sekunde.

Der Green IT Cube zeichnet sich insbesondere durch sein energieeffizientes Kühlsystem mit Wasser über die Rückwände der Serverschränke (Racks) aus. Dieses Verfahren ermöglicht es, vollständig auf Umluftkühlung im Raum zu verzichten. Dadurch verbraucht das Rechenzentrum für das Kühlen weniger als 7 % der Energie, die es für den Rechenbetrieb benötigt. Der Verbrauch von herkömmlichen Systemen liegt mit 30 % bis 100 % deutlich höher.

Im Green IT Cube wird Grundlagenforschung aus den Bereichen Physik, Materialforschung, Medizin und Biologie betrieben. Die Rechenzentrumsflächen werden zukünftig auch anderen Forschungseinrichtungen und Firmen für ihre eigenen Forschungsarbeiten angeboten.

Die Förderung und Bereitstellung der Rechenkapazitäten des Green IT Cube tragen dazu bei, Zukunftstechnologien zu stärken, Synergien zu nutzen und einen wesentlichen Beitrag zu effizienten, energiesparenden und innovativen Rechenzentren zu leisten.

Weitere Informationen zum Green IT Cube finden Sie hier.

Der Einsatz von Ionenstrahlen in der Krebstherapie basiert auf langjähriger Forschung an der Beschleunigeranlage für Ionenstrahlen der GSI. Mit dieser Art der Krebsbehandlung können Tumore präzise bekämpft werden, während das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. Aufgrund vielversprechender Ergebnisse wird die Therapie in spezialisierten medizinischen Zentren in Heidelberg und Marburg weiter angewendet und erforscht.

Die Ionenstrahltherapie repräsentiert einen bedeutenden Fortschritt in der Krebsbehandlung und eröffnet neue Möglichkeiten für eine effektivere und schonendere Therapie. Sie steht beispielhaft für die kontinuierliche Innovation in der Onkologie und das Bestreben, die Behandlungsergebnisse von Krebspatienten stetig zu verbessern.

Weitere Informationen zur Krebstherapie mit Ionen finden Sie hier.

GSI und FAIR verpflichten sich zu Open Science Praktiken, um den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen in Form von Daten, Software, Veröffentlichung, Hardware und Infrastruktur zu fördern und die Transparenz, die Zusammenarbeit und die Reproduzierbarkeit in der Forschung zu erhöhen.

Durch diese Initiativen tragen GSI und FAIR dazu bei, die Wissenschaft offener, transparenter und kollaborativer zu gestalten. Dies fördert nicht nur die Qualität und Effizienz der Forschung, sondern ermöglicht auch einen breiteren gesellschaftlichen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Weitere Informationen zu Open Science finden Sie hier.

Seit über 35 Jahren vermittelt GSI im Rahmen ihrer öffentlichen Vortragsreihe einem breiten Publikum komplexe Wissenschaftsthemen auf verständliche, anschauliche und interaktive Weise.

Der monatliche Austausch mit Wissenschaft und Forschung bietet Jung und Alt spannende Einblicke in die Forschung von GSI und FAIR sowie in drängende und aktuelle Themen aus Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, Medizin und Informatik. Ziel ist es, wissenschaftliche Phänomene, wie die kürzlich nachgewiesenen Gravitationswellen, physikalische Experimente mit Teilchenbeschleunigern, die medizinische Therapie mit Partikelstrahlen oder auch quanten-physikalische Phänomene verständlich zu machen.

GSI und FAIR sehen in der Bildung und der Vermittlung von Wissen einen elementaren Baustein für die soziale Dimension von nachhaltiger Entwicklung.

Mit dieser Vortragsreihe informieren GSI und FAIR das wissenschaftlich interessierte Publikum über Entwicklungen sowie Wissenszuwachs und beziehen die Zuhörenden in die Wissenschafts- und Forschungsprozesse ein.

Mithilfe von Live-Vorführungen und Experimentiervorträgen wird die Forschung für alle erlebbar und verständlich. Dadurch werden der gegenseitige Austausch und Dialog gestärkt sowie ein besseres gegenseitiges Verständnis von Wissenschaft und Gesellschaft erzielt. Das aktuelle Programm und weitere Informationen finden Sie auf der GSI-Seite Wissenschaft für Alle

Kontakt / Ansprechpartner

Nachhaltigkeitsbeauftragter GSI und FAIR

Jan Lindenberg
Telefon: +49 6159 71 1381
E-Mail: nachhaltigkeit(at)gsi.de