Am 5. Oktober wurde dem Leiter der Atomphysik, Prof. Thomas Stöhlker, die Ernennungsurkunde als Gastprofessor am Institut für Moderne Physik der Chinesischen Wissenschaftsakademie überreicht. Im Rahmen der Zeremonie stellte Stöhlker kurz die aktuellen Entwicklungen bei SPARC und FAIR vor und versprach, sich für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Instituten einzusetzen.
CRYRING@ESR: A Study Group Report
Der schwedische Schwerionen-Speicherring CRYRING, ein Beitrag zu FAIR, wird gerade für den Transport nach Darmstadt vorbereitet. In Diskussionen über seinen möglichst frühzeitigen Einsatz für FAIR wurde die Idee geboren, den CRYRING in der Umgebung des ESR-Speicherrings in der Target-Halle aufzubauen. Eine Arbeitsgruppe hat das Potential des Rings als FAIR-Testeinrichtung wie auch die benötigten Ressourcen und den möglichen Standort im Detail untersucht. Die Ergebnisse finden sich in "CRYRING@ESR: A study group report".
Aus wissenschaftlicher Sicht bietet CRYRING@ESR eine einzigartige Möglichkeit zur Forschung mit intensiven Strahlen niederenergetischer, schwerer, hochgeladener Ionen aller im GSI/FAIR-Beschleunigerkomplex erzeugbarer Elemente. Wir bereiten daher ein "Physics book" vor, dass das wissenschaftliche Potential von CRYRING@ESR betonen soll. Beiträge zu dem Manuskript sind willkommen.
Wilma-Moser-Preis für Renate Märtin
Renate Märtin, ehemalige Doktorandin in der Atomphysik-Gruppe und derzeit Postdoc am Helmholtz-Institut Jena, wurde mit dem Wilma-Moser-Preis 2011 der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Mit dem Preis wird die jüngste Doktorandin geehrt, die ihre Promotion mit "summa cum laude" abschließt.
Systeme entgegengesetzter Chiralität (Händigkeit) lassen sich trotz gleicher Bestandteile nicht durch Drehung mit ihrem Spiegelbild zur Deckung bringen, genauso wenig wie linke und rechte Hand. Sie wechselwirken auf Grund der unterschiedlichen Anordnung ihrer Bestandteile verschieden mit ihrer Umgebung. Atomare und molekulare Eigenschaften sind durch die Dynamik des Elektronensystems bestimmt. Dieser Aspekt konnte bisher für chirale Systeme kaum untersucht werden, weil die dazu erforderlichen aufwändigen experimentellen Techniken und theoretischen Methoden erst in den vergangenen Jahren unter maßgeblicher Beteiligung der Verbundpartner entwickelt wurden. Auf Grund der komplementären Expertisen der experimentell arbeitenden Verbundpartner können im LOEWE-Schwerpunkt ELCH (ELektronendynamik CHiraler Systeme) erstmals fast alle in der Natur verfügbaren chiralen Sonden genutzt werden, um im Vergleich mit theoretisch und numerisch anspruchsvollen Modellen der theoretisch orientierten Partner grundlegende Fragestellungen zur Chiralität in der Elektronendynamik zu beantworten.
Zur Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
FOCAL - Messung von Au78+ erfolgreich abgeschlossen
Während der dreiwöchigen Messung am Gasjet des ESR-Speicherrings wurde der 2p1/2,3/2→1s1/2 Lyman-α-Übergang von Wasserstoff-artigem Au78+ mit hoher Auflösung vermessen durch Spektroskopie der zugehörigen Gammastrahlen bei etwa 63 keV. Das Ziel des Experimentes ist es, den Beitrag der Quantenelektrodynamik (QED) zur 1s-Bindungsenergie zu untersuchen, um einen genauen Vergleich mit den fortschrittlichsten QED-Rechnungen zu ermöglichen.
Das Experiment profitierte von der überwältigenden Unterstützung während der Vorbereitung wie auch während der Strahlzeit. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben.
Der Nachwuchsgruppe von Wilfried Nörtershäuser an der Universität Mainz ist es in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg und der KU Leuven gelungen, den Kernladungsradius des sehr neutronenreichen Beryllium-Isotops 12Be zu messen. Dieser ist größer als bei 11Be und widerspricht damit den Schalenmodellvorhersagen. In den Beryllium-Isotopen ist die Zahl von acht Neutronen also scheinbar keine magische Zahl.
Der Report zu SPARC-Experimenten am HESR ist in einer aktualisierten Version verfügbar.