50 Jahre wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland
Veranstaltung bei GSI/FAIR zelebriert multidisziplinären internationalen Austausch
29.05.2024 |
Bereits für eine lange Zeit haben Indien und Deutschland in Wissenschaft und Technik kooperiert. Die Zusammenarbeit zwischen Bose und Einstein ist nur eins der berühmten Beispiele dafür, wie indische und deutsche Wissenschaftler*innen gemeinsam große Wissensdurchbrüche erzielt haben. Vor 50 Jahren unterzeichneten Deutschland und Indien eine grundlegende Zusammenarbeitsvereinbarung, die die Kooperation formalisiert und ihr festen Boden gegeben hat. Dieses Jubiläum wurde nun mit einer festlichen Zusammenkunft bei GSI/FAIR in Darmstadt gefeiert. Unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) konnte die Veranstaltung am 21. und 22. Mai 2024 rund 100 Teilnehmenden die Möglichkeit zu Diskussionen und Austausch bieten.
Ziel des Events war es, die Geschichte der besonderen Partnerschaft zwischen Indien und Deutschland hervorzuheben und gleichzeitig die Fortschritte von FAIR zu präsentieren, dem internationalen Beschleunigerzentrum für die Forschung mit Antiprotonen und Ionen, das gerade bei GSI entsteht. Indien war unter den Initiatoren und Vorreitern des FAIR-Projekts und ist der drittgrößte Teilhaber des neuen Labors.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Professor Paolo Giubellino, Wissenschaftlicher Geschäftsführer von GSI/FAIR, Jörg Blaurock, Technischer Geschäftsführer von GSI/FAIR, Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, Erik Kurzweil, Auswärtiges Amt, sowie Seiner Exzellenz Botschafter Parvathaneni Harish, Indische Botschaft Berlin. Mit Unterstützung des BMBF konnte die Veranstaltung die bemerkenswerten Errungenschaften und die reiche Vielfalt der indisch-deutschen Zusammenarbeit in mehreren Fachrichtungen sichtbar machen. Verschiedene Exkursionen und Arbeitsgruppen boten Gelegenheit zum intensiven wissenschaftlichen Austausch, der in einer lebendigen Interlinking Session kulminierte, in der die verschiedenen Arbeitsgruppen ihre unterschiedlichen Ausarbeitungen und Schlussfolgerungen austauschten. In einer Posterausstellung konnten die Teilnehmenden sich über gemeinsame indisch-deutsche Projekte und neue Kooperationsmöglichkeiten informieren. Ein Rundgang durch die GSI/FAIR-Anlage vermittelte einen Einblick in die Forschung auf dem Campus und das Potenzial der im Aufbau befindlichen zukünftigen Anlage. In einem „Policy Talk“ schließlich präsentierten Paolo Giubellino und die Repräsentant*innen der Arbeitsgruppen, kommentiert von Staatssekretär Jens Brandenburg und Botschafter Parvathaneni Harish, das Fazit des Austauschs mit Beiträgen von vielen der Teilnehmenden.
„Es ist uns eine Ehre, diese Jubiläumsveranstaltung bei GSI/FAIR auszurichten“, sagte Giubellino. „Indien ist ein grundlegender Partner in unserem wissenschaftlichen Forschungsgebiet, und ein führendes Mitglied des FAIR-Projekts. Indische Universitäten und Forschungseinrichtungen spielen weltweit eine führende Rolle in der Kernphysik, und die starke Zusammenarbeit von sowohl theoretischen als auch experimentellen Physiker*innen aus Indien und Deutschland hat die Grundlage für unser aktuelles Forschungsprogramm gelegt. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre der Kooperation. Ich persönlich habe in meiner eigenen Forschung seit über 30 Jahren mit indischen Wissenschaftler*innen zusammengearbeitet, was für mich stets sehr anregend war und eine Basis für meine eigenen Ergebnisse gelegt hat.“
„FAIR stellt ein einzigartiges Zeugnis des gemeinsamen deutsch-indischen Strebens dar, technische Grenzen – hier besonders im Bereich der Beschleunigertechnik – für die wissenschaftliche Forschung zu verschieben. Hierbei ist die Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Firmen aus Indien und Deutschland ein entscheidender Erfolgsfaktor, was sich aufgrund der gut entwickelten Beziehungen auch in der Zukunft weiter positiv entwickeln wird“, ergänzte Blaurock. „Die Teilnehmenden sind eingeladen, sich aus erster Hand ein Bild von den innovativen Lösungen für technische Herausforderungen und den gemeinschaftlichen Bemühungen zu machen, die die gemeinsame Zukunft prägen.“ (CP)