Quarkonium Working Group konferiert bei GSI/FAIR
13.10.2022 |
Vor Kurzem kamen mehr als 150 führende Wissenschaftler*innen von Forschungszentren und Universitäten aus der ganzen Welt bei GSI/FAIR zu einem Treffen der internationalen Quarkonium Working Group (QWG) zusammen, um fünf Tage lang intensiv über die neuesten experimentellen Ergebnisse, theoretischen Entwicklungen und neuen Perspektiven bezüglich der Physik schwerer Quarkonia zu diskutieren.
Schweres Quarkonium ist ein nicht-relativistisches System aus einem schweren Quark und einem schweren Antiquark, das die Grundlage für die Entwicklung der Quantenphysik mit starker Wechselwirkung, der so genannten Quantenchromodynamik, darstellt. Es weist ein Muster getrennter Energieskalen auf, das es als besondere Sonde für komplexe Umgebungen qualifiziert, und spielt daher eine wichtige Rolle an der Grenze unseres Wissens von der Teilchen- zur Kernphysik und zur Kosmologie. Es ist jedoch schwierig, es theoretisch zu untersuchen, daher werden auf diesem Gebiet ständig hochmoderne Werkzeuge und Techniken entwickelt.
In den letzten Jahrzehnten gab es auf diesem Gebiet eine Fülle überraschender Entdeckungen, die unsere Wahrnehmung von der Vielfalt der in der Natur existierenden Zustände erheblich erweitert haben. Tetraquarks, Pentaquarks, Hadromoleküle und doppelt schwere Baryonen sind die neuesten Mitglieder des Teilchenzoos, und die Untersuchung dieser Zustände wird uns zu einem tieferen Verständnis der starken Wechselwirkungen verhelfen.
Mitglieder aller Collider-Experimente waren anwesend, vom Large Hadron Collider am CERN bis hin zur Beauty Factory in Japan und der Tau-Charm-Fabrik in China, und lieferten eine innovative und unkonventionelle Schnittstelle von neuen Ideen, neuen Daten, neuen Theorien und Aussichten für neue Experimente.
Die QWG hat sich aufgrund der Anerkennung, Unterstützung und Erwartung der bevorstehenden FAIR-Anlage für die Ausrichtung des Treffens bei GSI/FAIR entschieden. Das zukünftige PANDA-Experiment (antiProton ANnihilation at Darmstadt) an FAIR wird ein breites physikalisches Programm bieten, das verschiedene Aspekte der starken Wechselwirkung abdeckt und eine Schlüsselrolle für die Quarkonium-Physik spielen wird.
Die Tagung trägt wesentlich zur Vorbereitung des PANDA-Experiments bei, welches in einem sehr internationalen Rahmen entsteht und vergleichbar mit Hochenergiephysik-Experimenten ist. Die Ergebnisse auf diesem Gebiet werden sich auf die Fähigkeit auswirken, Präzisionsphysik zu betreiben und stark wechselwirkende Systeme zu kontrollieren. Diese neuen Werkzeuge werden für eine breitere Gemeinschaft von Nutzen sein. (CP)