Smoluchowski-Warburg-Preis für Marek Pfützner

02.05.2025

Professor Marek Pfützner von der Universität Warschau, Polen, erhält den Smoluchowski-Warburg-Preis 2025 „für seine bahnbrechende Entdeckung der Zwei-Protonen-Radioaktivität im Grundzustand, der bisher am wenigsten bekannten Art des Kernzerfalls, mehr als 40 Jahre nach ihrer Vorhersage“. Pfützner ist langjähriger wissenschaftlicher Kollaborationspartner von GSI/FAIR. Die Experimente zur Entdeckung wurden maßgeblich am GSI/FAIR-Fragmentseparator FRS durchgeführt.

Marek Pfützner ist ein international führender Experte auf dem Gebiet der Strukturuntersuchungen exotischer Kerne fernab der Stabilität. Sein Forschungsinteresse fokussiert sich auf exotische Kernzerfallsarten. Weitreichende Beachtung fand 2002 seine Entdeckung der Zwei-Protonen-Radioaktivität im Isotop 45Fe – 40 Jahre nach der Vorhersage dieses bis dahin unbekannten Typs des Kernzerfalls. Pfützner führte seine Studien an 45Fe am GSI/FAIR-Fragmentseparator FRS durch.

Die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit deutschen Kolleg*innen bildet einen Schwerpunkt seiner Forschung. Pfützner war als Postdoktorand zweimal (von 1989 bis 1991 und von 1995 bis 1997) bei GSI tätig und ist auch heute noch regelmäßig zu Experimenten vor Ort, zuletzt Anfang des Jahres 2025. Um tiefergehende Einblicke in exotische Kernzerfallskanäle zu erhalten, initiierte Marek Pfützner ein Programm zur Untersuchung exotischer Zerfälle mittels einer in seiner Gruppe an der Universität Warschau entwickelten optischen Zeitprojektionskammer (Optical Time Projection Chamber). Dieses außerordentlich erfolgreiche Programm führte zu einer Vielzahl vielbeachteter Publikationen, darunter die Entdeckung der betaverzögerten Drei-Protonen-Emission von 45Fe.

„Marek Pfützner ist ein hochgeschätzter Kollege, der maßgeblich zum Forschungsprogramm mit exotischen Kernen beiträgt“, sagt Professor Christoph Scheidenberger, Leiter der Abteilung „FRS/SFRS Experimente“ bei GSI/FAIR. „Wir gratulieren ihm aufs herzlichste zu dieser außerordentlichen Würdigung seiner Leistung und freuen uns auf viele weitere Jahre der ergebnisreichen Zusammenarbeit.“

Der Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Preis wird für herausragende Beiträge in der reinen oder angewandten Physik gemeinsam von der Polnischen Physikalischen Gesellschaft und der DPG in Erinnerung an das Wirken von Marian Smoluchowski in Polen und Emil Warburg in Deutschland verliehen. Der Preis wird im Zwei-Jahres-Rhythmus abwechselnd einem*r Physiker*in mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Polen zuerkannt. Er besteht aus einer Urkunde, einer silbernen Medaille und einem Geldbetrag. (CP)



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