Wiederwahl der HADES-Kollaborationssprecher
02.07.2024 |
Professor Joachim Stroth (GSI und Institut für Kernphysik, Goethe-Universität) und Dr. Pavel Tlusty (Institut für Kernphysik, Tschechische Akademie der Wissenschaften) wurden als HADES-Kollaborationssprecher und stellvertretender Sprecher für die nächste Amtszeit von drei Jahren gewählt. HADES ist eine internationale Kollaboration, an der fast 150 Wissenschaftler*innen aus Deutschland, der Tschechischen Republik, Polen, Frankreich, Schweden, Portugal und Zypern beteiligt sind.
Das Engagement und das Fachwissen von Joachim Stroth und Pavel Tlusty waren in den letzten Jahren sehr wertvoll für den anhaltenden Erfolg und den Fortschritt des HADES-Projekts. Die bevorstehenden Experimente in ihrer nächsten Amtszeit werden neues Licht auf das Phasendiagramm der QCD-Materie werfen und tiefere Einblicke in die Eigenschaften und das Verhalten von stark wechselwirkenden Teilchen unter extremen Bedingungen ermöglichen.
Der HADES-Detektor ist ein vielseitiges Fixed-Target-Kollisionsexperiment, das mit Ionenstrahlen von einigen GeV betrieben wird, die vom Synchrotron SIS18 geliefert werden. Es untersucht Systeme, die in solchen Kollisionen beim Einfrieren entstehen und die durch die höchsten baryon-chemischen Potenziale und mittlere Temperaturen gekennzeichnet sind. Es wird erwartet, dass sich ähnliche Eigenschaften von Materie in verschmelzenden Neutronensternen bilden. Niederenergetische Schwerionenkollisionen sind daher gut zur Untersuchung der mikroskopischen und makroskopischen Eigenschaften solcher Materie geeignet. Darüber hinaus kann HADES mit Protonen- oder sekundären Pionenstrahlen betrieben werden, um die Eigenschaften hadronischer Resonanzen zu untersuchen und Referenzmessungen für Schwerionenkollisionen zu liefern. Kürzlich wurde HADES auch für die Analyse von Gold-auf-Gold- und Kohlenstoff-auf-Kohlenstoff-Kollisionen bei kinetischen Strahlenergien von 0,8A GeV und darunter eingerichtet. Diese Messungen werden das Phasendiagramm der QCD-Materie auf noch höhere baryon-chemische Potenziale ausdehnen und damit weitere Einschränkungen der Zustandsgleichung dichter baryonischer Materie bieten und möglicherweise zur Entdeckung weiterer Phasenübergänge führen.
Unter der Leitung und mit dem Engagement von Joachim Stroth und Pavel Tlusty wird die HADES-Kollaboration die Forschungsziele in Richtung FAIR weiter vorantreiben. In den nächsten Jahren wird der Bau des SIS100-Beschleunigers und des CBM-Experiments die Untersuchung von Schwerionenkollisionen im Energiebereich von 2,7 bis 4,9 GeV mit bisher unerreichter Präzision ermöglichen. Die Physikprogramme der Experimente HADES und CBM werden sich gegenseitig ergänzen. (LW)